Elektromobilität hat längst einen festen Platz in der deutschen Mobilitätslandschaft gefunden – auch wenn der endgültige Durchbruch angesichts auslaufender Förderungen, hoher Anschaffungskosten und Herausforderungen beim Ausbau der Infrastruktur langsamer als erwartet erfolgt. Dennoch beschleunigt sich die Transformation: Die Zulassungszahlen für elektrisch betriebene Fahrzeuge steigen weiterhin, und immer mehr Unternehmen positionieren sich mit innovativen Angeboten rund ums das Thema E-Mobilität.

Um Verbraucherinnen und Verbrauchern in der neuen Antriebswelt Orientierung zu geben, hat die Deutsche Gesellschaft für Verbraucherstudien (DtGV) nun erstmals die Studie „Best of E-Mobility: Kunden-Champions 2025/26“ durchgeführt. Untersucht wurde die Kundenzufriedenheit in 14 unterschiedlichen Segmenten – von E-Autos und Plug-in-Hybriden über E-Sharing-Angebote bis hin zu Wallboxen und E-Ladestationen. Über 3.100 Befragte haben im Sommer 2025 ihre Erfahrungen zu insgesamt 143 Marken und Anbietern geteilt und so mehr als 37.000 Einzelbewertungen für die Auswertung geliefert.

Nach einem spezifischen Gewichtungsschlüssel wurde die Gesamtzufriedenheit jeweils aus drei bzw. vier segment-spezifischen Einzelkriterien errechnet – dazu zählen unter anderem Qualität, Preis/Leistung, Reichweite, Ausstattung oder Verfügbarkeit. Ausgezeichnet wurden die besten der untersuchten Marken/Anbieter je Segment. Zusätzlich wurden die TOP 20 %-Marken/Anbieter in einer segmentübergreifenden Auswertung identifiziert und mit dem Prädikat „Herausragend“ prämiert.

Mercedes setzt Maßstäbe bei E-Autos und Hybriden

Die meisten E-Auto-Kunden loben inzwischen die Kombination aus Fahrkomfort und Umweltaspekten – rund 83% würden sich wieder für ein Elektrofahrzeug entscheiden. Mercedes konnte im Segment der E-Autos die höchste Gesamtzufriedenheit erzielen. Die Marke überzeugte in drei Teilkategorien – von Qualität und Zuverlässigkeit über Reichweite bis zur Ausstattung – und sicherte sich damit die Spitzenposition. Mercedes setzt im Bereich Elektromobilität verstärkt auf eigene Entwicklung und hohe Qualitätsstandards: Das Jahr 2025 markiert mit der EQ-Serie eine Vorreiterrolle unter den deutschen Premiumherstellern.

Auch der tschechische Hersteller Skoda behauptet sich als ernstzunehmender Global Player, besonders dank guten Werten in den Teilkategorien „Qualität & Zuverlässigkeit“ und „Preis/Leistung“. Die in 1995 gegründete, chinesische Marke BYD rundete die Top 3 der Gesamtwertung ab und steht am Ende mit einem Score von 8,25 auch in der Teilkategorie „Preis/Leistung“ auf Platz zwei. Die Spitze sicherte sich dort allerdings Kia, ein ursprünglich südkoreanisches Unternehmen, das in Deutschland in Frankfurt am Main seinen Sitz hat, mit einer Bewertung von 8,31.

Als Plug-in-Hybride (PHEV) werden Fahrzeuge mit zwei Motoren bezeichnet: einem Verbrennungsmotor und einem Elektromotor. Im Gegensatz zu herkömmlichen Hybridfahrzeugen verfügt ein Plug-in-Hybrid über eine größere Batterie, die extern über eine Steckdose oder Ladestation aufgeladen werden kann. Auch diese Antriebssparte wurde von Mercedes dominiert, vor Toyota und Volkswagen. Mercedes profilierte sich in der Studie wie auch bei den E-Autos besonders im Hinblick auf Qualität, Reichweite und Ausstattung. Toyota, Pionier der Hybridtechnik, punktete bei Preis/Leistung und der von Generation zu Generation stetig verbesserten Systemzuverlässigkeit. Bei Volkswagen, dem dritten in der Gesamtwertung, wurde ebenfalls vor allem die Qualität und Zuverlässigkeit anerkannt.

E-Bikes von Pegasus punkten bei Fans von Komfort & Tradition

Elektrisch unterstützte Fahrräder sind zum Synonym für moderne, individuelle Mobilität geworden. Die höchste Gesamtzufriedenheit in diesem Segment erzielte Pegasus – eine Marke mit Tradition und Fokus auf Alltagsnutzen, Stabilität und fortschrittlicher Akku-Technologie. Platz zwei konnte sich Kettler dank solider Leistung in allen drei Teilkategorien sichern. Cube, bekannt für sportliches Design und Innovationsfreude, wurde von Kund:innen für die Akkureichweite besonders positiv beurteilt und belegte Rang drei.

Bei den E-Rollern stand BMW Motorrad ganz oben in der Gunst der Kund:innen. Neben guten Qualitäts- und Preis/Leistungs-Bewertungen wurde vor allem die hohe Akkureichweite der Motorradmarke und Division des deutschen Automobilherstellers BMW geschätzt. Hinter der zweitplatzierten chinesischen Roller-Marke NIU folgte Vespa Elettrica auf dem dritten Rang. Der italienische Konzern Piaggio, der hinter der Marke Vespa steckt, brachte 2018 mit Vespa Elettrica eine Elektro-Variante der Roller-Legende im ikonischen Vespa Design auf den Markt. Diese führte das Feld in der Teilkategorie „Qualität“ an.

Sixt dominiert die Segmente E-Auto-Vermietung und E-Carsharing

Auch klassische Autovermietungen haben die Zeichen der Zeit erkannt und ihre Flotten um E-Autos erweitert. Besonders gut auf die Erwartungen von E-Auto-Nutzer:innen hat sich Sixt eingestellt: Im Segment „E-Auto-Vermietung“ rangierte Sixt in allen Teilkategorien und somit auch in der Gesamtwertung auf Platz Eins. Auf Platz zwei: Europcar. Der Autovermieter mit Hauptsitz in Paris verfügt in Deutschland über eine stetig wachsende Flotte von mehreren hundert Elektro- und Hybridfahrzeugen, die an rund 520 Standorten bundesweit zur Verfügung stehen.

Während bei der Autovermietung in der Regel ein Vertrag für mehrere Tage oder Wochen abgeschlossen und das Fahrzeug oft an festen Stationen abgeholt wird, haben sich für kurze, spontane Fahrten und eine flexible Nutzung mittlerweile überall Carsharing-Anbieter etabliert, die ebenfalls E-Autos zur Verfügung stellen. Und auch in diesem Segment war Sixt bzw. Sixt Share führend – gefolgt von cambio aus Bremen, das seit 2000 tätig ist und in Deutschland an rund 48 Standorten mit über 800 Stationen vertreten ist.

Bolt im Zweirad-Sharing führend

Nicht nur in der Autowelt, auch bei E-Bikes hat das Sharing-Modell längst Fuß fassen können. Von insgesamt neun untersuchten E-Bike-Sharing-Anbietern stand am Ende Bolt an der Spitze des Gesamtzufriedenheitsrankings. Das estnische Mobilitätsunternehmen wurde 2013 gegründet und ist heute in über 600 Städten weltweit aktiv. Noch weiter nördlich, nämlich im schwedischen Stockholm, liegt der Hauptsitz von Voi, das den zweiten Platz belegte.

Im Segment „E-Scooter-Sharing“ war erneut Bolt im Ranking der Gesamtzufriedenheit an der Spitze, noch vor Lime und Zeus. In puncto Wartung und Fahrzeugpflege führte jedoch Voi das Feld an, deren Scooter – und übrigens auch E-Bikes – der beste Zustand attestiert wurde.

E-Dienstrad-Leasing – gut für den Nettolohn und die Umwelt

Wer sich die Anschaffungskosten für ein E-Bike ersparen möchte, sollte mit seinem Arbeitgeber bzw. seiner Arbeitgeberin einmal über das Thema E-Dienstrad-Leasing sprechen. Bei diesem Nutzungsmodell werden die monatlichen Raten vom Bruttogehalt abgezogen, was zu Einsparungen bei Steuern und Sozialabgaben führt und den Nettolohn schont. Zusätzlich profitieren Arbeitnehmer:innen von einem oft umfangreichen Servicepaket mit Versicherung und Wartung, können das Rad auch privat nutzen und haben am Ende der Leasingdauer eine attraktive Kaufoption.

Besonders zufrieden sind Kund:innen des E-Dienstrad-Leasing-Unternehmens JobRad, das mit über einer Million geleasten Diensträdern zu den führenden Anbietern in Deutschland zählt. Geschätzt wurden beim Erstplatzierten in der Gesamtwertung vor allem Service & Abwicklung sowie die Kostenfairness, während beim Zweitplatzierten Bikeleasing-Service Auswahl & Qualität der E-Bikes besonderen Anklang fanden.

Wallboxen-Gesamtsieger kommt aus Frankreich, Technivolt mit bester Qualität

Was viele Fahrer:innen von Verbrennern noch zögern lässt, auf ein E-Auto umzusteigen, sind vergleichsweise lange Ladezeiten. Abhilfe schaffen hier – zumindest für Eigenheimbesitzer:innen – sogenannte Wallboxen. Das sind spezielle Ladestationen für Elektroautos, die zu Hause oder an anderen Orten montiert werden und das Laden deutlich schneller, sicherer und komfortabler machen als an einer normalen Steckdose. Die Wallbox stellt eine Schnittstelle zwischen dem Hausstromnetz und dem Fahrzeug dar, ist mit eigenen Sicherheitssystemen ausgestattet und kann mit Funktionen wie einer intelligenten Steuerung oder Zugangsschutz versehen sein. Die Installation an der Wand (z.B. in der Garage) ermöglicht ein bequemes Laden über Nacht, ohne die Notwendigkeit, öffentliche Ladestationen aufzusuchen.

Die beste Qualität von allen untersuchten Wallboxen wurde Technivolt zugesprochen, einer Marke der für hochwertige Elektronikprodukte bekannten deutschen TechniSat Digital GmbH. In der Kategorie „Preis/Leistung“ erzielte Fronius aus Österreich den höchsten Scorewert, während Eaton Green Motion bei „Montage & Inbetriebnahme“ führend war. Die höchste Gesamtzufriedenheit jedoch erreichten die Wallboxen der französischen Marke Schneider Electric, die in allen drei Teilkategorien den zweiten Platz erreicht haben.

E-Ladestationen: Energie- und Mineralölkonzerne stellen das Spitzentrio

Eines der Haupthindernisse für den Durchbruch der Elektromobilität war lange Zeit die geringe Anzahl an Ladestationen im Land. Doch hier hat sich einiges getan: Die Dichte an E-Ladestationen ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Die Bundesnetzagentur meldet für den 1. August 2025 etwa 133.000 Normalladepunkte und rund 42.000 Schnellladepunkte, was eine Gesamtzahl von etwa 175.000 Ladepunkten ergibt. Erwartet wird zudem eine signifikante Zunahme bis Ende 2025.

Als Betreiber von E-Ladestationen sind diverse Unternehmen in Deutschland aktiv. Bei der Gesamtzufriedenheit führten die Ableger der großen Energie- und Mineralölkonzerne das Ranking an. E.ON Drive belegte den ersten Platz in allen Teilkategorien und somit auch in der Gesamtwertung. Es folgten Aral Pulse auf Platz zwei und Shell Recharge auf Platz drei. Einen Achtungserfolg konnten die Berliner Stadtwerke mit ihren über 1.300 öffentliche Ladepunkte erzielen: Sie belegten in der Kategorie „Preis/Leistung“ den zweiten Platz von insgesamt 17 untersuchten Anbietern.

Aldi Süd, Hornbach und Ikea im Kundenurteil vorn

Anders als in der Welt der Verbrennungsmotoren lässt sich die Infrastruktur der Elektromobilität besser in den Alltag integrieren. Beispielsweise kann die Zeit für den Einkauf genutzt werden, um dabei auch das E-Auto aufzuladen. So bietet u.a. der Lebensmitteleinzelhandel seinen Kund:innen vermehrt Lademöglichkeiten auf den Parkflächen der Geschäfte an. Besonders zufrieden waren die Kund:innen mit den Ladestationen von Aldi Süd, die die Kategorie „Nutzungskomfort“ anführten und den höchsten Score in der Gesamtwertung erzielten. Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis wurde hingegen Lidl zugesprochen, während Globus SB-Warenhaus bei der Verfügbarkeit vorn lag.

Bei den Baumärkten konnte sich Hornbach mit seinen E-Ladestationen durchsetzen, während Ikea bei den Möbelhäusern die Kundenerwartungen am besten erfüllte.

Methodik

Bei der Studie „Best of E-Mobility: Kunden-Champions 2025/26“ handelt es sich um eine Online-Befragung. Verbraucher:innen im Alter zwischen 16 und 90 Jahren, mit einer Geschlechterverteilung von 44,74 Prozent weiblich, 54,56 Prozent männlich und 0,38 Prozent divers, wurden hinsichtlich ihrer Erfahrungen mit verschiedenen Marken und Anbietern befragt. Durchgeführt wurde die Studie im Zeitraum Juli bis September 2025.

Die Auswahl der untersuchten Segmente sowie der beinhalteten Marken/Anbieter basieren auf Recherchen der DtGV. Die Studie stellt auf Marken und Anbieter bzw. Unternehmen ab, die über eine Internetpräsenz verfügen und in Deutschland vertrieben werden bzw. in Deutschland ihr Angebot zur Verfügung stellen.

Die Studie erfolgte vollkommen eigeninitiiert und ohne Einbindung der untersuchten Unternehmen.

Im Rahmen von 3.145 Interviews wurden 37.802 Marken-/Anbieterbewertungen eingeholt. Grundsätzlich berücksichtigt wurden nur Marken/Anbieter, für die mindestens 50 Bewertungen pro Abfrage-Item abgegeben wurden.

Die Scores

Der zentrale Gesamtzufriedenheits-Scorewert wurde in den 14 Segmenten als gewichteter Mittelwert aus insgesamt drei bzw. in zwei Einzelfällen („E-Autos“ und „Plug-in-Hybride“) vier individuellen Teilkategorien gebildet. Alle Teilkategorien und deren Gewichtung für jedes der 14 Segmente finden Sie hier.

Die Beurteilung der Erfahrungen fand jeweils auf einer Skala von 1 (Sehr schlecht) bis 10 (Sehr gut) statt.

Alle Scores wurden nach einer Kernformel berechnet – hier dargestellt am Beispiel des Preis-Leistungs-Scores:

Zur Ermittlung der Preisträger wurden die Scores der untersuchten Marken/Anbieter innerhalb ihres Segments in ein Ranking gebracht.

Die Preisträger

Prämiert wurden die besten Marken und Anbieter innerhalb der 14 Segmente in der Gesamtwertung sowie in den drei bzw. vier Teilkategorien. Dabei wurden neben dem ersten Platz je nach Anzahl der in die Auswertung eingehenden Marken/Anbieter die TOP 2 (ab 6 Marken/Anbieter pro Segment), die TOP 3 (ab 10), die TOP 4 (ab 12) und die TOP 5 (ab 15) ausgezeichnet.

Zusätzlich wurden die TOP 20 %-Marken/Anbieter in einer segmentübergreifenden Auswertung identifiziert und mit dem Prädikat „Herausragend“ gewürdigt.

Preisträger innerhalb der Segmente
TOP 20 % der segmentübergreifenden Auswertung

Alle Ergebnisse der 14 Segmente finden Sie hier.

Ranking und Gesamtscorewerte der Marken und Anbieter, die in den jeweiligen Segmenten im Bereich „Gesamtwertung“ und den jeweiligen Teilkategorien ausgezeichnet wurden (Prozentzahl stellt den Anteil der Teilkategorie an der Gesamtwertung dar):

E-Autos (TOP 4 von 14)

E-Auto-Vermietung (TOP 4 von 13)

E-Bikes (TOP 5 von 17)

E-Bike-Sharing (TOP 2 von 9)

E-Carsharing (TOP 3 von 10)

E-Dienstrad-Leasing (TOP 4 von 13)

E-Ladestationen (TOP 5 von 17)

E-Ladestationen Baumärkte (TOP 2 von 7)

E- Ladestationen Lebensmitteleinzelhändler (TOP 5 von 15)

E-Ladestationen Möbelhäuser (TOP 1 von 3)

E-Roller (TOP 2 von 6)

E-Scooter-Sharing (TOP 1 von 5)

Plug-in-Hybride (TOP 5 von 17)

Wallboxen (TOP 4 von 14)

Folgende Marken und Anbieter wurden in der segmentübergreifenden Auswertung mit dem Prädikat „Herausragend“ ausgezeichnet: