Bratpfanne im Einzeltest: Die Titan Pan von Livington

Bratpfanne im Einzeltest: Die Titan Pan von Livington
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Früher war die Welt der Pfannen überschaubar: Ein Modell aus Gusseisen, mal größer, mal kleiner, zählte zur Standard-Küchenausrüstung – und das wars. Erst Jahre später folgten Varianten aus Emaille, Keramik oder mit Teflon beschichtet, die als Garanten für die fettarme Zubereitung von Speisen angepriesen wurden. Jetzt verspricht Livington nicht weniger als eine „revolutionäre Pfanne mit 3D-Edelstahl-Matrix und Diamant Anti-Haft-Veredelung“. Was es mit der Pfannen-Revolution tatsächlich auf sich hat, hat sich die Deutsche Gesellschaft für Verbraucherstudien (DtGV) im Rahmen eines umfangreichen Produkttests jetzt genauer angeschaut.

Die Untersuchung der Titan Pan von Livington wurde in vier Kategorien gegliedert, die mit unterschiedlicher Gewichtung in das Gesamtergebnis eingingen. Unter anderem wurden folgenden Aspekte beleuchtet:

  1. Braten: Wie stark sind Wärmeanstieg und Wärmespeicherung? Wie verteilt sich die Wärme auf dem Pfannenboden? Steht die Pfanne stabil? Wie angenehm ist die Nutzung? (Gesamtbewertung 40%)
  2. Beschichtung: Wie sind die Antihafteigenschaften bei verschiedenen Lebensmitteln vor und nach starker Belastung? Ist die Pfanne kratzfest? (Gesamtbewertung 30%)
  3. Handhabung: Wie schwer ist die Pfanne? Wie stark erhitzen sich die Griffe? Wie handlich ist die Pfanne? Welche Rauchentwicklung entsteht beim Anbraten? Ist die Pfanne leicht zu reinigen und zu transportieren? (Gesamtwertung 20%)
  4. Ausstattung: Was ist im Lieferumfang inbegriffen? Wie ist die Verarbeitung des Materials? Auf welche Herdarten ist die Pfanne verwendbar? Wie ist das Design? Ist die Pfanne backofen- und spülmaschinengeeignet? (Gesamtwertung 10%)

Funktionsweise und Merkmale der Titan Pan

Die Titan Pan von Livington ist eine 51 cm lange und 25,3 cm breite Pfanne, die zum Zubereiten aller Lebensmittel geeignet ist. Im Lieferumfang inbegriffen ist ein hitzebeständiger Deckel, ein Frittiereinsatz und ein Rezeptbuch. Verwendet werden kann die Titan Pan auf allen Herdarten (Gas, Ceran, Elektro und Induktion) sowie im Backofen. Der Pfannenboden besteht aus einem Aluminiumkern, der von rostfreiem Edelstahl ummantelt ist, so dass die Titan Pan ohne Deckel und Frittiereinsatz auf ein Gewicht von lediglich 1026 g kommt. Überzogen ist der Pfannenboden mit einer diamantveredelten Anti-Haft-Versiegelung, die das Ankleben von Lebensmitteln verhindert. Gegenüber vom Pfannenstiel, der eine Aufhängöse besitzt, hat das Modell von Livington noch einen weiteren Griff, der ebenfalls wie der Pfannenstiel durch zwei stabile Nieten am Körper befestigt ist.  

Braten

Das zentrale Leistungsversprechen einer Pfanne ist das Braten, das dementsprechend im Fokus der Tests stand. Hierzu wurden zunächst mit Wärmeanstieg, -speicherung und -verteilung drei wesentliche Kriterien untersucht. Um zu ermitteln, wie reibungslos die Pfanne die Wärmeübertragung vom Herd weiterleitet, wurde gemessen, wie schnell ein Liter Wasser sich von 20 auf 100 Grad erhitzt. Dieser Test wurde achtmal mit zwei verschiedenen Modellen durchgeführt. Das Ergebnis fiel äußerst positiv aus: Die Titan Pan bringt das Wasser in weniger als vier Minuten zum Kochen – durchschnittlich wurden nur 3:51 Minuten benötigt.

Soweit so gut. Doch: Hält die Wärme auch lang an?       
Zur Ermittlung der Wärmespeicherung wurde zunächst wieder ein Liter Wasser auf 100 Grad erhitzt. Anschließend wurde die Titan Pan vom Induktionsherd genommen und bei einer Raumtemperatur von ca. 20 Grad auf eine unbeheizte Stelle gestellt. Nach fünf Minuten wurde der Wärmeverlust mit einem Einstechfühler (Infrarot-Thermometer) bestimmt. Es zeigte sich: Ohne Deckel fällt die Temperatur um knapp 30 Grad – nach fünf Minuten wurde nur noch eine Wassertemperatur von 70,6 Grad festgestellt. Mit Deckel – was der typischen Nutzungssituation eher entspricht – halbiert sich jedoch der Wärmeverlust, sodass nach fünf Minuten immer noch überdurchschnittlich warme 85,4 Grad gemessen wurden.                                                                  

Ebenfalls punkten kann die Titan Pan bei der Verteilung der Wärme. Hierzu wurden neben dem Mittelpunkt der Pfanne noch vier weitere Messpunkte auf dem Pfannenboden festgelegt. Anschließend wurde das Modell ohne Inhalt auf eine dem Pfannenboden entsprechenden Herdplatte erhitzt. Sobald der Mittelpunkt 100, 150 und 200 Grad erreichte, wurden auch die Temperaturen an den anderen vier Messpunkten erfasst. Durchschnittlich wurde ein Temperaturunterschied von 3,9 Grad registriert. Die größte Differenz konnte bei 200 Grad festgestellt werden – hier betrug die Abweichung zwischen zwei Messpunkten 5,3 Grad. Fazit: Die Pfanne lässt sich also im vollen Umfang nutzen; Cold bzw. Hot Spots müssen nicht befürchtet werden.

Dies wurde auch durch zwei weitere Praxistests bestätigt. Zum einen wurde der Pfannenboden komplett mit rohen Kartoffeln ausgelegt, die sich nach ein paar Minuten recht einheitlich gebräunt zeigten. Zum anderen wurde der Puderzucker-Test durchgeführt. Hierzu wurde der Pfannenboden komplett mit Puderzucker bedeckt und sobald ein kleiner Schmelzpunkt in der Pfanne sichtbar wird, sollte bei einer guten Wärmeverteilung auch der restliche Puderzucker auf dem Pfannenboden innerhalb der nächsten 30 Sekunden schmelzen, was der Titan Pan gelang.
Ergänzt wurde die Wärmeverteilung-Prüfung anschließend noch mit den Einschätzungen der Praxis-Tester, die in der Teilkategorie „Braten“ auch das Bratfeeling mit der Titan Pan sowie die Standfestigkeit auf der Herdplatte bewerteten.   

Beschichtung

Im Teilgebiet „Beschichtung“ standen zwei wesentliche Kriterien auf dem Prüfstand – Antihaftwirkung und Kratzfestigkeit. Hierzu bereiteten die Tester in der Titan Pan verschiedenste Lebensmittel zu – u.a. Fleisch, Fisch, Eier, hartes und auch weiches Gemüse. In der Praxis zeigte sich: Ohne Öl ließen sich fast alle Lebensmittel problemlos vom Boden lösen, einzig die Eier hafteten an. Mit einem kleinen Schuss Öl gab es bei keinem Lebensmittel Probleme, sodass die Titan Pan auch für die fettarme Küche durchaus geeignet ist. Für das Hineinlegen, Hin- und Herwenden sowie Herausnehmen der Lebensmittel sollten die Tester bewusst metallische Küchenhelfer nutzen, um anschließend die Kratzfestigkeit bewerten zu können. Hier konnte die Titan Pan ebenfalls überzeugen und holte 9,3 von möglichen 10 Punkten. Mit Blick auf eine langfristige Nutzung ist für die Schonung der Antihaft-Beschichtung generell jedoch der Gebrauch von nichtmetallischen, sondern eher weichem Küchenhelfern (z.B. Holzbesteck) zu empfehlen.                                                                             

Stichwort langfristige Nutzung: Um diesbezüglich Aussagen speziell zur Antihaftwirkung und Kratzfestigkeit treffen zu können, wurde im Rahmen eines Belastungstests eine mehrjährige Nutzung simuliert. Dafür wurde die Pfanne mit Stahlkugeln, Stahlnägeln, Eisensplitter sowie ein wenig Wasser befüllt und anschließend auf einer Vibrationsplatte befestigt. Auf dieser wurde die Titan Pan mitsamt Inhalt nun 60 Minuten auf höchster Vibrationsstufe durchgeschüttelt.

Das Ergebnis der anschließenden Begutachtung: Grobe, offensichtliche Kratzer blieben aus, doch beim Heranzoomen konnte ein leichter Abrieb auf den Pfannenboden festgestellt werden, was bei einem derartigen Härtetest nicht verwundert. Ob dieser minimale Abrieb mit funktionalen Einschränkungen in puncto Antihaft-Eigenschaften verbunden ist, wurde abschließend getestet. Hierzu wurden erneut verschiedenste Lebensmittel angebraten, um einen Vorher-Nachher-Vergleich zu haben. Bratkartoffeln lösten sich beispielsweise immer noch gut ohne die Verwendung von Öl vom Boden ab, ein leicht verstärktes Ankleben konnte aber dennoch festgestellt werden. Aber bereits mit einem kleinen Schuss Öl gab es weiterhin bei keinem Lebensmittel Probleme, sodass die Antihaftbeschichtung auch nach dem Belastungstest noch wirkte.

Handhabung

Mit ihrem geringen Eigengewicht und dem zusätzlichen Griff gegenüber vom Pfannenstiel erzielte die Titan Pan in der Kategorie Handlichkeit sehr gute Werte. Nicht nur das Schwenken und Transportieren fiel leicht, auch das Ausgießen von Flüssigkeiten klappte für eine Pfanne ohne Ausgusskerbe gut.                                           
Geprüft wurde zusätzlich auch die Wärmeentwicklung an den Griffen der Pfanne und am Deckel, indem mit einem Infrarotthermometer die Temperatur nach einer 30-minütigen Dauerbenutzung gemessen wurde. Der Pfannenstiel blieb konstant „kühl“, bei den Griffen gegenüber vom Pfannenstiel und auf dem Deckel konnten jedoch Temperaturen bis zu 50 Grad festgestellt werden, weswegen bei zeitintensiven Speisen ein Topfhandschuh zu empfehlen ist. Weitere Pluspunkte sammelte die Titan Pan bei der Reinigung, denn sowohl per Hand, als auch mit dem Geschirrspüler konnten alle Lebensmittelreste problemlos entfernt werden.

Ausstattung

Deckel und Frittiereinsatz erweitern die Funktionalität der Titan Pan deutlich. Sie kann dadurch nicht nur zum Braten, sondern auch zum Kochen, Frittieren, Dünsten und Dampfgaren verwendet werden. Zudem ist sie backofen- und spülmaschinengeeignet.                           
Optisch wusste das Livington-Modell ebenfalls zu überzeugen. Neben der in Edelstahl polierten Außenschicht hebt sich vor allem das mit Längsstrichen und Karomuster verzierte Innenleben der Pfanne deutlich gegenüber der normal schwarz beschichteten Konkurrenz ab. Auch die Verarbeitung honorierten unsere Tester überwiegend positiv, einzig die leicht scharfen Kanten an der Aufhängöse des Pfannenstiels wurden bemängelt

Gesamtfazit

Eine „Revolution“ löste die Titan Pan zwar in keiner Tester-Küche aus – aber: Das Modell von Livington konnte über alle Teilkategorien hinweg überzeugen und erhielt am Ende die Gesamtnote 1,4 (sehr gut). Sowohl bei Wärmeanstieg, -speicherung und -verteilung zeigte die Titan Pan eine starke Performance, sie überstand nahezu ohne Blessuren den extremen Belastungstest – und auch Handhabung und Funktionalität beim Einsatz im „Küchen-Alltag“ ließen keine Wünsche offen. Wer also auf der Suche nach einer handlichen, mit allen modernen Herdarten kompatiblen Allzweck-Pfanne ist, trifft mit der Titan Pan eine gute Wahl.

Ergebnisse

Die Ergebnisse der einzelnen Testkategorien sowie den Gesamtscore finden Sie hier.