Weit über 100.000 Brillenträger entscheiden sich jedes Jahr für eine Augenlaseroperation, um künftig ohne Sehhilfe leben zu können – Tendenz steigend. Wie es um die Qualität der Erstberatung von vier bundesweit arbeitenden Fachkliniken mit dem Spezialgebiet „Augenlasern“ bestellt ist, hat die Deutsche Gesellschaft für Verbraucherstudien (DtGV) in einer aktuellen Studie genauer untersucht.

Getestet wurden jeweils vier unterschiedliche Niederlassungen der Spezialkliniken Care Vision, EuroEyes, Optical Express und Smile Eyes.

In die Bewertung gingen sowohl die telefonische Terminvereinbarung, als auch die Untersuchung und Beratung vor Ort ein. Die Daten wurden in zwei Hauptkriterien unterteilt und unterschiedlich gewichtet:

1. Service: Umgang und Freundlichkeit bei der telefonischen Terminvereinbarung; Erscheinungsbild und Freundlichkeit der Mitarbeiter in der Filiale (30% des Gesamtwerts)
2. Untersuchung & Aufklärung: Umfang und Qualität von Anamnese, Untersuchung und Beratung (70% des Gesamtwerts)

Jede Fachklinik wurde im Rahmen von Mystery-Checks insgesamt acht Mal an verschiedenen Standorten in Deutsch-land getestet.

Service

Vor allem im telefonischen Erstkontakt ließ der Service über weite Strecken zu wünschen übrig. In der Hälfte aller Checks wurden die Tester über den Ablauf einer Erstberatung komplett im Unklaren gelassen. Erläuterungen der anstehenden medizinischen Tests und Anamnesegespräche unterblieben hier meist ebenso wie Informationen vorab zu den Ansprechpartnern vor Ort oder der Dauer eines Erstberatungstermins. Am besten schnitten hier Optical Express und Smile Eyes ab hier noch Care Vision ab.

Obwohl die Tester in allen Fällen die Praxisräume und deren Umfeld als sauber und ordentlich bewerteten, bemängelten sie vor allem die zu langen Wartezeiten trotz konkreter Terminvereinbarung. Positiv hingegen wurde vermerkt, dass alle getesteten Anbieter freundlich und motiviert waren und sich mit wenigen Ausnahmen ausreichend Zeit für die Tester nahmen.

Risiko-Aufklärung nicht immer umfassend

Grundsätzlich dient die Erstberatung dazu, wesentliche Fragen wie die Krankenvorgeschichte zu klären und grundlegende Untersuchungen vorzunehmen, mittels derer die Tauglichkeit für den Eingriff geprüft wird. Die Anamnese findet dabei entweder mittels Fragebogen oder in einem persönlichen Gespräch statt.

Im Test war der Fragebogen das am häufigsten gewählte Instrument (15 von 16 Testfällen). Negativ: In weniger als der Hälfte aller Fälle stand den Testern ein Mitarbeiter der Fachklinik zur Seite, um unmittelbar bei der Beantwortung der Fragen helfen zu können. Das persönliche Anamnese-Gesprächen überzeugte mehr. Bestimmte Aspekte der individuellen Krankheitsgeschichte konnten umfassender erfasst werden.

Die Messung der Sehschwäche, sowie ein Check des Augendrucks und der Hornhautdicke erfolgte bei allen Voruntersuchungen.

Bei der an die Untersuchung anschließenden Beratung konnten drei der getesteten Unternehmen mit sehr guten Noten überzeugen. Die Untersuchungsergebnisse wurden meist nachvollziehbar erläutert, konkrete Handlungsempfehlungen erfolgten oft mit entsprechender Begründung. In einigen Testfällen wäre jedoch eine umfangreichere Auf-klärung über Risiken und Nachwirkungen eines möglichen medizinischen Eingriffs sowie eventuell nötige Nachoperationen wünschenswert gewesen.

Mit der Note 1,6 („gut“) erzielte EuroEyes knapp vor Optical Express in der Teilkategorie Untersuchung & Aufklärung den ersten Platz. Auch die Leistung aller weiteren Anbieter wurde mit „gut“ benotet.

Optical Express ist Testsieger

Die Mitarbeiter von Optical Express erfüllten die gesetzten Kriterien insgesamt am besten und wurden Testsieger, gefolgt von Smile Eyes und EuroEyes.