Ob ein neuer Kühlschrank, ein neues Paar Schuhe oder ein neues Kartenspiel, online wird man schnell fündig. Doch welcher Händler den günstigsten Preis für das gewünschte Produkt bietet, ist nur durch umfangreiche Vergleiche zu ermitteln. Abhilfe schaffen sogenannte Preissuchmaschinen, die dem Nutzer versprechen jeweils den Händler zu finden, der den gewünschten Artikel zum günstigsten Preis anbietet. Ob und wie gut diesen Online-Portalen das gelingt, hat die Deutsche Gesellschaft für Verbraucherstudien jetzt in einer aktuellen Studie genauer untersucht.

In den Test wurden zehn der besucherstärksten Preissuchmaschinen aufgenommen:

• auspreiser.de – Panther Holding GmbH
• bestcheck.de – CHIP Digital GmbH
• billiger.de – solute GmbH
• geizhals.de – Preisvergleich Internet Services AG
• google.de/shopping – Google Germany GmbH
• guenstiger.de – guenstiger.de GmbH
• idealo.de – idealo internet GmbH
• preis.de – comparado GmbH
• preisvergleich.de – GET Sol 1 GmbH
• shopping.check24.de – CHECK24 Vergleichsportal Shopping GmbH

Das Testurteil setzt sich aus den Leistungen der Preissuchmaschinen in den folgenden drei Hauptkategorien zusammen, die mit unterschiedlicher Gewichtung in die Gesamtwertung eingingen:

1. Preise: Welche Suchmaschine liefert die günstigsten Preise für insgesamt 20 genau definierte Produkte? (50% des Gesamtwertes)
2. Vergleichsvielfalt: Wie umfangreich und vielfältig sind die angebotenen Vergleichsmöglichkeiten? Für welche Artikel aus verschiedenen Produktgruppen werden Preisvergleiche angeboten? (30% des Gesamtwertes)
3. Suche & Transparenz: Wie komfortabel sind die Produktsuche und die Preisabfrage über die Website? Wie transparent und informativ stellt sich die Suchmaschine dar? (20% des Gesamtwertes)

Die Leistungen in den Kategorien Preise, Vergleichsvielfalt sowie Suche & Transparenz wurden durch Experten analysiert.

Teils große Schwankungen bei den Preisen

Für die Preisanalyse wurden zunächst 20 Produkte verschiedenster Kategorien ausgewählt: vom 85 Zoll Samsung Fernseher über eine Pendelleuchte der Marke Philips und einem Lego Technik-Bauset bis hin zu Kugelschreibern der Marke STABILO. Im Anschluss ermittelten die Tester für jedes Produkt bei allen Vergleichsportalen den jeweils günstigsten angezeigten Preis.

Da die Preissuchmaschinen Ihre Daten aus unterschiedlich großen Pools von Händlern beziehen, war es zu erwarten, dass die günstigsten angezeigten Preise schwanken. Für sieben der 20 untersuchten Produkte schwankte der Produktpreis um bis zu 13%. Es gab aber auch teils stark schwankende Preise. Auf der Suche nach einem Hoodie lautete das günstigste Angebot 37,40 €. Eine andere Suchmaschine zeigte als geringsten Preis 78,96 € – ein Preisunterschied von ganzen 53%.

Insgesamt wurde festgestellt, dass es keine Suchmaschine gab, die stets den besten Preis anzeigte. Selbst der Spitzenreiter in dieser Kategorie – preisvergleich.de – fand lediglich in sieben von 20 Fällen die günstigste Variante. Gut die Hälfte der Portale konnte nur sechs bis neun Mal mit dem niedrigsten Preis punkten – und drei Portale boten bei keinem der 20 untersuchten Produkte tatsächlich einen Schnäppchen-Preis.

Ärgerlich war zudem, dass die Genauigkeit der angezeigten Preise teils stark schwankte. Zwei Suchmaschinen zeigten erfreulicherweise in jedem Fall die Preise so an, wie sie aktuell beim Händler gelistet waren. Das schlechteste Portal in dieser Hinsicht lieferten jedoch nur in 55% der Fälle den richtigen Preis. In den übrigen 45% war der von der Preissuchmaschine ausgegebene Preis nicht korrekt und das Produkt kostete beim Händler meist mehr als vorher versprochen.

Der Sieg in dieser Kategorie ging an preisvergleich.de mit der Note „sehr gut“ (1,3) gefolgt von auspreiser.de und idealo.de.

Sehr hohe Vergleichsvielfalt bei sieben der zehn Preissuchmaschinen

Zur Ermittlung der Vergleichsvielfalt wurden 110 Produktgruppen (wie „Stabmixer“ oder „Esstisch“) aus zehn Produktkategorien sowie insgesamt 20 konkrete Artikel (beispielsweise das Apple iPhone 12 128 GB blau) bestimmt. In einem zweiten Schritt untersuchten die Tester Suchmaschine für Suchmaschine, ob Produkte aus den Gruppen sowie die 20 Einzelprodukte gelistet waren. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Sieben von zehn Suchmaschinen erzielten die Note „1,0 (sehr gut)“ und es ließen sich sowohl Produkte aus allen betrachteten Gruppen sowie die 20 Einzelprodukte bei diesen Portalen finden.  Lediglich eine Preissuchmaschine schnitt nur mit der Note „ausreichend“ ab, da knapp die Hälfte der untersuchten Kategorien nicht gelistet waren.

Mit einer Zielerreichung von 100% belegten auspreiser.de, billiger.de, google.de/shopping, guenstiger.de, idealo.de, preis.de und preisvergleich.de gemeinsam den ersten Platz (Note „sehr gut“ 1,0).

Verbesserungspotenzial bei Suchfunktionen und Transparenz

Die Analyse der Such-Funktionalitäten ergab kein einheitliches Bild. Die meisten Portale boten zwar generell unterschiedliche Filter an, um die Suche nach dem Wunschprodukt zu vereinfachen. Trotz der Vielzahl an Optionen fehlten jedoch häufig wichtige Filter. So boten beispielweise nur fünf der zehn untersuchten Preissuchmaschinen in den Bekleidungskategorien eine Filteroption für die gesuchte Größe an. Auch bei den Sortiermöglichkeiten gab es Verbesserungspotential. Zwar boten alle Anbieter eine Sortieroption nach dem Produktpreis an, aber nur zwei Suchmaschinen boten eine Möglichkeit, Produkte nach dem Gesamtpreis inklusive Versand und anderer Kosten zu sortieren. Enttäuschend: Keiner der geprüften Anbieter bot eine Sortierung basierend auf den Bewertungen der gelisteten Produkte an.

Auch im Bereich der Transparenz gab es teilweise erheblichen Nachholbedarf. Während jeweils 80% der Anbieter Informationen zu der Zahl der gelisteten Produkte und Shops aufführten, gaben nur sechs Preissuchmaschinen eindeutige Informationen, wann die gezeigten Produktpreise zuletzt aktualisiert wurden. Auch historische Preisinformationen und die Möglichkeit, sich über einen günstigeren Preis informieren zu lassen, boten nur fünf bzw. vier der zehn Anbieter.

Sieger in dieser Kategorie wurde billiger.de mit der Note „sehr gut“ (1,3). Ebenfalls mit der Note „sehr gut“ (1,3) belegten geizhals.de und idealo.de den zweiten und dritten Platz.

idealo.de Gesamtsieger der Studie, geizhals.de und preis.de auf den Plätzen zwei und drei

Idealo.de erfüllte die gesetzten Kriterien insgesamt am besten und wurde Testsieger. Besonders mit den Leistungen in puncto Vergleichsvielfalt überzeugte die Suchmaschine, doch auch die Preise und der Webauftritt konnten sich sehen lassen. Auf dem zweiten Platz begeisterte geizhals.de mit sehr guten Leistungen in allen drei Bereichen. Den dritten Platz errang preis.de ebenfalls mit einer 100%-Bewertung in der Vergleichsvielfalt und guten Leistungen bei Preisen sowie Suche & Transparenz.