Stromanbieter 2025 – Netzentgelte weiterhin bedeutender Kostenfaktor für Verbraucher
Die Strompreise in Deutschland zeigen sich im Jahr 2025 für Verbraucher so günstig wie lange nicht mehr: Neukunden zahlen im Schnitt rund 26 Cent pro Kilowattstunde – nahezu wieder das Vorkrisenniveau. Bestandskunden mit älteren Verträgen oder in Grundversorgungstarifen liegen dagegen im Mittel noch bei etwa 34 Cent/kWh. Der Markt hat sich nach den turbulenten Jahren 2021/2022 spürbar normalisiert: Über 10 Millionen Vertrags- und Anbieterwechsel im Jahr 2024 signalisieren eine rege Wettbewerbsaktivität und verbesserte Konditionen. So wechselten allein rund 7,1Millionen Stromkundinnen* 2024 ihren Anbieter – ein Anstieg um 18 % im Vergleich zum Vorjahr und neuer Rekord. Vorsicht ist jedoch weiterhin geboten: Trotz sinkender Energiebeschaffungskosten machen Netzentgelte einen großen Teil des Strompreises aus. Im Jahr 2025 wurden die Netzkosten bundesweit neu verteilt, was in vielen Regionen deutliche Entlastungen brachte. In Bundesländern mit hohem Ökostrom-Ausbau sanken die Netzgebühren um teils 15–30 %; hingegen gab es in Stadtstaaten wie Berlin und Hamburg moderate Anstiege von rund 6–7 %. Im bundesweiten Durchschnitt liegen die Netzentgelte nun etwa bei 11 Cent pro kWh (–4,2 % gegenüber 2024) . Wer jedoch seinen Stromanbieter clever wechselt, kann auch 2025 je nach Ausgangstarif bis zu einem Drittel der Stromkosten einsparen . Vor diesem Hintergrund hat die Deutsche Gesellschaft für Verbraucherstudien (DtGV) erneut eine umfassende Untersuchung der Stromanbieter durchgeführt.
Vier Testkategorien – 30 Stromanbieter im Fokus
In der aktuellen Studie „Stromanbieter 2025“ wurden 30 der bekanntesten Stromversorger Deutschlands einem detaillierten Test unterzogen. Die Bewertung erfolgte in vier Kategorien mit unterschiedlicher Gewichtung: Preise (50 % der Gesamtwertung), Telefon-Service & Kontaktmöglichkeiten (20 %), Tarifoptionen (20 %) und Internetauftritt (10 %) . Für die Kategorie Preise wurde der effektive Jahresgesamtpreis (inklusive Bonus) des jeweils günstigsten verfügbaren Tarifs jedes Anbieters betrachtet. Der Preisvergleich umfasste zwei Modellhaushalte mit 2.500 kWh und 4.250 kWh Jahresverbrauch in den fünf größten Städten Deutschlands (Berlin, Hamburg, München, Köln und Frankfurt am Main) – Datengrundlage waren die Tarife September & Oktober 2025. Der Telefon- bzw. Kundenservice wurde mittels fünf Testanrufen je Anbieter geprüft; zusätzlich flossen Umfang und Zugänglichkeit weiterer Kontaktwege (E-Mail, Chat etc.) in die Bewertung ein. Bei den Tarifoptionen wurde die Vielfalt der angebotenen Tarife analysiert. Besondere Aufmerksamkeit galt dabei der Verfügbarkeit von Ökostromtarifen, Tarifen mit und ohne Preisgarantie, Angeboten ohne Grundgebühr sowie Tarifen mit kurzer Mindestvertragslaufzeit. Je breiter das Tarifangebot, desto besser kann ein Versorger auf individuelle Kundenbedürfnisse eingehen. Der Internetauftritt schließlich wurde hinsichtlich Informationsgehalts, Übersichtlichkeit und Transparenz bewertet, um die Benutzerfreundlichkeit der Websites zu beurteilen. Zusätzlich zur allgemeinen Analyse der Stromanbieter führte die DtGV eine separate Untersuchung der Ökostrom-Tarife von 28 Anbietern durch. Diese Spezialwertung floss nicht in die Gesamtwertung ein und beruht auf den Kriterien Preis (50 %), allgemeiner Service (30 %) sowie Internetauftritt (20 %).
Preise: Weiterhin große Unterschiede zwischen Anbietern
Trotz des im Vergleich zum Vorjahr deutlich entspannten Preisniveaus zeigen sich auch 2025 enorme Preisunterschiede zwischen den Anbietern. So liegen die jährlichen Stromkosten für einen Haushalt mit 2.500 kWh je nach Versorger und Region teils mehrere hundert Euro auseinander. Die günstigsten Tarife identifizierte die DtGV in diesem Jahr bei MONTANA, NEW Energie und Vattenfall. Auch 123energie und Entega konnten sich unter den Top-5 der preiswertesten Anbieter platzieren. Bemerkenswert ist, dass Ökostromtarife weiterhin nur unwesentlich teurer sind als konventionelle Angebote. Auch bei den grünen Tarifen führten MONTANA und Vattenfall die Preis-Rangliste an, gefolgt von Entega. Insgesamt sparen Verbraucher:innen mit Ökostrom im Schnitt kaum mehr als 1–2 Cent pro kWh gegenüber konventionellen Tarifen. Die DtGV-Analyse bestätigt, dass sich ein Tarifvergleich bezahlt macht: Ein Wechsel zum günstigsten Anbieter im Testfeld konnte die Stromrechnung um bis zu rund 30 % reduzieren.
Kundenservice: Erreichbarkeit bleibt entscheidend
Neben attraktiven Tarifen erweist sich ein guter Kundenservice als zentrales Kriterium für die Kundenzufriedenheit. Die Studie zeigt, dass viele Versorger telefonisch gut erreichbar und hilfsbereit sind. In den Tests wurden alle Anbieter wiederholt anonym kontaktiert, um Reaktionszeit, Freundlichkeit und Kompetenz zu prüfen. Elf der 30 getesteten Anbieter erzielten dabei die Note “sehr gut“ im Telefon-Service. Besonders positiv fielen Leu Energie, MAXENERGY und eprimo mit höchster Servicequalität auf. Allerdings deutet die Studie auch darauf hin, dass Anbieter mit besonders günstigen Preisen tendenziell beim Service sparen. Trotz der wachsenden Bedeutung digitaler Kommunikationswege bleibt die telefonische Erreichbarkeit ein entscheidender Faktor für erstklassigen Kundenservice. Gerade bei komplexen Tarif- oder Abrechnungsfragen legen Verbraucher:innen großen Wert auf eine schnelle, kompetente Beratung und kurze Wartezeiten.
Tarifoptionen: Viel Auswahl für individuelle Bedürfnisse
Ein breites Angebot an Tarifoptionen ermöglicht es Kund:innen, einen Stromvertrag passend zu ihren Bedürfnissen abzuschließen. Um den unterschiedlichen Vorlieben gerecht zu werden, bieten viele Versorger inzwischen flexible Lösungen an – von Ökostrom-Tarifen über Preisgarantien oder besonders niedrigen Grundgebühren bis hin zu kurzen Mindestlaufzeiten. Die Studie zeigt, dass 2025 R(H)EINPOWER die vielfältigsten Tarifvarianten im Portfolio hat. Auf den Plätzen zwei und drei folgen goldstrom sowie MONTANA. Verbraucher:innen, die einen besonderen Wert auf Flexibilität und maßgeschneiderte Angebote legen, profitieren von dieser Vielfalt. Sie können etwa zwischen langfristiger Preisbindung für mehr Kostensicherheit oder höherer Vertragsflexibilität ohne lange Bindung wählen. Die Möglichkeit, einen Tarif genau auf die eigene Situation zuzuschneiden erweist sich im Wettbewerb als wichtiger Pluspunkt.
Internetauftritt: Transparenz und Benutzerfreundlichkeit im Fokus
Die Untersuchung der Webauftritte der Stromanbieter ergab, dass viele Unternehmen ihre digitalen Informationsangebote weiter verbessert haben. Eine klare, transparente und übersichtliche Darstellung von Tarifen und Serviceleistungen ist unerlässlich, damit Verbraucher schnell die gewünschten Informationen finden. In dieser Kategorie gehörten sieben Anbieter zur Spitzengruppe: die Lechwerke, MONTANA, NEW Energie, Sauber Energie, team energie, TEAG und goldstrom erreichten jeweils eine Zielerreichung von 100 % und damit die Bestnote 1,0 (“sehr gut“). Auch andere Versorger wurden für benutzerfreundliche Webseiten gelobt – etwa durch intuitive Tarifrechner, ausführliche FAQ-Bereiche oder unkomplizierte Online-Abschlussprozesse. Positiv hervorgehoben wurde zudem, wenn moderne Kontaktmöglichkeiten wie Live-Chats oder vollständig digitale Vertragsverwaltungs-Tools integriert sind. Insgesamt hat sich gezeigt, dass ein ansprechender Internetauftritt mittlerweile zum Standard gehört und von Kund:innen erwartet wird.
Ökostrom-Analyse: Grün gewinnt an Bedeutung
Angesichts der Energiewende hat die DtGV neben der Gesamtwertung auch die Ökostromangebote der Anbieter separat bewertet. Die Ergebnisse dieser zusätzlichen Analyse untermauern, dass nachhaltige Stromtarife absolut konkurrenzfähig sind. Testsieger Ökostrom wurde – wie in der Gesamtstudie – MONTANA, dessen grüner Tarif in Preis und Service am meisten überzeugte. Auf den weiteren Plätzen der Ökostrom-Gesamtwertung folgten Entega und NEW Energie, die ebenfalls mit sehr guten Konditionen und Leistungen punkteten. Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass viele Ökostromtarife heute preislich kaum mehr einen Aufpreis gegenüber konventionellem Strom bedeuten. Verbrauche:innen können also zunehmend klimafreundliche Energie beziehen, ohne deutlich tiefer in die Tasche greifen zu müssen. Für Umweltbewusste bietet der Markt 2025 ein breites Spektrum an seriösen grünen Stromtarifen – vom regionalen Ökostromanbieter bis zum bundesweiten Versorger mit Öko-Zertifikat.
MONTANA ist Gesamtsieger der Stromanbieter-Studie 2025. Der Münchener Versorger setzte sich mit hervorragenden Ergebnissen insbesondere in den Kategorien Preis und Internetauftritt gegen die Konkurrenz durch und zeigte auch im Service und Tarifangebot starke Leistungen. In der separaten Ökostromanalyse sicherte sich MONTANA ebenfalls den Testsieg als bester Ökostromanbieter 2025. Die DtGV-Studie verdeutlicht insgesamt, dass Verbraucher:innen von der aktuellen Marktlage profitieren können. Ein vergleichender Blick auf Preise, Service und Angebote der Anbieter lohnt sich – oft lässt sich durch einen gut informierten Wechsel die Stromrechnung erheblich senken.

