Ob Städtetrip in Europa oder Strandurlaub in Thailand: Um für die nächste Reise die günstigsten Flüge zu finden, greifen viele Verbraucher:innen auf Flugpreis-Suchmaschinen zurück. Diese Websites bieten die Möglichkeit, mittels verschiedenster Suchoptionen nach den besten Flugangeboten zu suchen. Doch wird tatsächlich immer die preiswerteste Verbindung ausgewiesen? Und worin unterscheiden sich eigentlich die Portale? Um diese Fragen beantworten zu können, hat die Deutsche Gesellschaft für Verbraucherstudien (DtGV) elf Flugpreis-Suchmaschinen genauer untersucht.

Alle getesteten Portale beschränken sich auf die Preissuche bzw. leiten anschließend auf die Seiten der Fluganbieter, wo die eigentliche Buchung vorgenommen werden kann. Neben umfangreichen Preisanalysen standen auch Usability-Aspekte sowie die Kundendienst-Performance im Fokus der Studie.

Untersucht wurden elf der besucherstärksten Flugpreis-Suchmaschinen in Deutschland:

• checkfelix
• Direktflug.de
• Easyvoyage
• flug.idealo.de
• Google Flüge
• Jetcost
• KAYAK
• momondo
• SkyExplorer
• Skyscanner
• SWOODOO

Die Testkriterien wurden in drei unterschiedlich gewichtete Hauptkriterien untergliedert:

1. Preise & Preistransparenz: Wie hoch sind die angegebenen Flugpreise für insgesamt 20 nationale und internationale Flug-Szenarien? Wie häufig wird der günstigste Preis angegeben? Wie groß ist die Abweichung zwischen Suchmaschinen- und Buchungspreis? (55 Prozent des Gesamtwertes)
2. Suchkomfort: Wie komfortabel ist die Flugsuche über die Website der Suchmaschine gestaltet? (30 Prozent des Gesamtwertes)
3. Kundendienst: Werden die Testkund:innen per E-Mail freundlich und zuvorkommend behandelt sowie umfassend und kompetent beraten? (15 Prozent des Gesamtwertes)

Preise, Preistransparenz sowie der Suchkomfort wurden durch Expert:innen geprüft und analysiert. Qualifizierte und verdeckte Testpersonen stellten den Kundendienst jedes Anbieters mit jeweils fünf E-Mail-Anfragen auf die Probe.

Keine Flugpreis-Suchmaschine fand immer den günstigsten Preis

Die Preisanalyse basierte auf insgesamt 20 Flugszenarien, die sowohl Kurz-, Mittel- als auch Langstreckenflüge, innerdeutsche und internationale Strecken sowie Direktflüge und solche mit einem oder mehreren Zwischenstopps umfassten. Jede Fluganfrage bestand dabei aus einem Hin- und Rückflug für einen Erwachsenen in der Economy-Klasse. Die günstigsten Preise der jeweiligen Suchmaschinen wurden sowohl untereinander als auch mit den tatsächlichen Preisen der Fluglinien bzw. Reiseanbieter verglichen.

Die erste Erkenntnis: Nicht immer entsprach der günstigste Preis eines Portals auch dem tatsächlich günstigsten Angebot. Oder anders ausgedrückt: Das, was bei einem Portal als „günstigster Preis“ dargestellt wurde, war im Extremfall rund 35% teurer als der Preis, den das im jeweiligen Szenario tatsächlich günstigste Portal auswies. Im Schnitt über alle Szenarien lag der „günstigste“ Preis des teuersten Vergleichsportals rund 14 Prozent über dem des tatsächlich günstigsten. Keines der Vergleichsportale fand immer den günstigsten Preis. Jetcost und flug.idealo.de fanden ihn aber in immerhin acht bzw. fünf der 20 Szenarien.

Der Preis, den die Suchmaschinen für einen Flug anzeigten, entsprach weitestgehend auch dem Preis, der bei der faktischen Buchung des Fluges aufgerufen wurde. Nur in rund 8 Prozent aller Flugsuchen betrug die Preisdifferenz mehr als fünf Euro. Die maximale Differenz zwischen Vergleichsportal und Buchung fanden die Tester bei einem Langstreckenflug (Hamburg – Bangkok): Hier lag der tatsächliche Buchungspreis knapp 80 Euro über dem Preis, den das Portal als Suchergebnis angezeigt hatte.

Fazit: Wer sicher sein möchte, den tatsächlich günstigsten Flug gefunden zu haben, kommt nicht umhin, mehrere Flugpreissuchmaschinen einzusetzen.

Den ersten Platz in der Kategorie Preise & Preistransparenz konnte sich Jetcost sichern, gefolgt von flug.idealo.de und checkfelix.

Meist komfortable und übersichtliche Flugsuche

In puncto Übersichtlichkeit wussten alle Portale zu überzeugen: Die Seiten waren klar und benutzerfreundlich strukturiert. Es erschloss sich intuitiv, wie die gewünschte Flugreise und die jeweiligen Preise gefunden werden können. Auch die Darstellung der zentralen Suchergebnisse beinhaltete alle wichtigen Eckdaten: Flugpreis, Abflugs- und Ankunftszeiten sowie mögliche Zwischenstopps und die durchführenden Fluggesellschaften fanden sich meist auf einen Blick.

Weniger positiv: Zwar zählte die Suche nach Abflugs- und Ankunftsort sowie genauen Reisedaten und Passagierzahl bei allen Portalen zum Standard, doch nur rund zwei Drittel boten als Suchoption (bei der ersten Suche) auch die Option „Direktflüge“ an. Nach flexiblen Flugdaten konnte nur bei etwa der Hälfte der Portale gesucht werden – gerade mit der letztgenannten Einstellung können zeitlich flexible Passagiere häufig einiges beim Flugpreis sparen.

Sieger der Kategorie Suchkomfort wurden checkfelix, KAYAK, momondo und SWOODOO.

Teilweise Optimierungspotential hinsichtlich des Kundendienstes

Auskunft zu individuellen Buchungen geben die Flugpreis-Suchmaschinen grundsätzlich nicht, sondern verweisen an die jeweiligen Fluganbieter. Doch wer der Meinung ist, die Portale stünden ihren Nutzer:innen doch zumindest bei Problemen und Fragen zur Seite, die mit der Suchmaschine selbst zusammenhängen, irrt. Drei der Flugpreis-Suchmaschinen antworteten auf keine einzige Test-Mail. Dass es auch anders gehen kann, stellten die Mitarbeitenden von flug.idealo.de unter Beweis, die ausnahmslos auf jede E-Mail zeitnah, freundlich und kompetent reagierten – und sich so den ersten Platz in der Kategorie Kundendienst sicherten, gefolgt von Skyscanner und Direktflug.de.

flug.idealo.de ist Testsieger der Gesamtstudie

Testsieger in der Gesamtwertung wurde flug.idealo.de mit der Note „sehr gut“ (1,4). Den zweiten Platz erzielte checkfelix („gut“, 1,6), gefolgt von SWOODOO auf Platz drei („gut“, 1,6).