Preiswert, bequem und flexibel – so sollen Auto-Abos sein. Die Abonnements sind kürzer und bieten mehr Service als ein klassischer Leasingvertrag. Wer sich also nicht für längere Zeit an ein Fahrzeug binden will, findet im Auto-Abo eine gute Alternative. Die Anbieter versprechen, Nutzer:innen müssten sich um nichts kümmern, außer zu tanken. Ob dieses Versprechen eingehalten werden kann und wie Service, Angebot und Preise der Abos beschaffen sind, hat die Deutsche Gesellschaft für Verbraucherstudien (DtGV) jetzt in einer umfangreichen Studie ermittelt.

Folgende 12 Auto-Abos wurden in den Test einbezogen:

• Care by Volvo
• Cluno
• Faaren
• Finn
• KINTO flex
• like2drive
• PSA Retail Auto-Abo
• Sixt+
• smive
• sorglos günstig fahren
• ViveLaCar
• VW FS Auto Abo

Das Testurteil setzt sich aus den Leistungen der Anbieter in den folgenden Haupttestkategorien zusammen, die mit unterschiedlicher Gewichtung in die Gesamtwertung eingingen:

1. Preise: Wie teuer sind die Auto-Abos im Vergleich zum Leasing desselben Modells? Welche Konditionen und Zusatzkosten gibt es?
2. Fahrzeugflotte: Wie vielfältig ist die Auswahl an Fahrzeugen? Sind Neuwagen verfügbar?
3. Komfort: Welche Leistungen sind im Abo verfügbar? Wie transparent und komfortabel ist der Buchungsprozess?
4. Flexibilität: Wie flexibel sind die Abos gestaltet? Gibt es verschiedene Kilometerpakete und Laufzeiten?
5. Telefonischer Kundendienst: Wurden die Testkunden freundlich und zuvorkommend behandelt sowie umfassend und kompetent beraten?

Guter Service, unterschiedliche Abomodelle

Tatsächlich waren viele Leistungen in den Abokosten inkludiert oder zubuchbar. Fahrer:innen müssen sich weder um Zulassung noch Kfz-Steuer oder TÜV kümmern, und auch die Kfz-Versicherung und der Pannendienst sind immer inklusive. Bei der Lieferung des Fahrzeugs hörte jedoch bei jedem vierten Anbieter der Komfort auf – hier mussten Abonnent:innen zu einer der Stationen des Anbieters fahren, um das Auto abzuholen und auch wieder abzugeben. Bei bis zu 230 Stationen deutschlandweit dürfte das kein großes Problem sein, einige Autos konnten jedoch nur an einer Station abgeholt werden, etwa beim Partner-Autohaus.

Die Websites der Anbieter waren zum Großteil übersichtlich und transparent gestaltet. Oft fehlte jedoch eine umfassende Übersicht über alle Zusatzkosten, die auf Abonnent:innen zukommen können, und auch die inkludierten Leistungen waren nicht immer verständlich dargestellt. Auch die  Fahrzeugübersicht war teilweise optimierungsbedürftig.

Ein weiteres Kriterium für ein gutes Auto-Abo ist eine hohe Flexibilität des Angebots. Hier gab es große Differenzen zwischen den Leistungen der Anbieter. Einige konnten mit vielfältigen Optionen bei Vertragslaufzeit und Kilometerpaketen überzeugen. Schon ab einem Monat Laufzeit und 500 Kilometern pro Monat waren die Abos verfügbar. Während einige je nach Fahrzeug nur eine sehr begrenzte Auswahl an Optionen zuließ, wurden bei anderen verschiedenste Buchungsoptionen ermöglicht. Je nach Laufzeit war es außerdem theoretisch möglich, in einem Jahr jeden Monat ein anderes Fahrzeug zu abonnieren, meist war der Wechsel sogar gebührenfrei.

Den höchsten Komfort bot ViveLaCar, die höchste Flexibilität zeigte das Abo von Faaren.

Große Auswahl neuwertiger Autos

Die meisten Anbieter im Test stellten ihren Kund:innen Neuwagen oder junge Gebrauchtwagen in gutem Zustand zur Verfügung – um ständige Pannen muss sich also niemand sorgen. Nicht immer bekam man jedoch unbedingt das gewünschte Modell, denn teilweise war nur eine bestimmte Fahrzeugklasse verfügbar oder es wurde ein ähnliches Modell zugesichert. Immerhin war das Angebot fast immer sehr vielfältig. Es konnten Pkws verschiedener Fahrzeugklassen und Bauformen gebucht werden, auch Elektroautos wurden angeboten. Sportwagen und Cabrios sowie Pkws der oberen Fahrzeugklassen waren jedoch nur bei jedem zweiten Anbieter verfügbar. Mit durchschnittlich zehn Marken und über 60 Modellen konnten die Abo-Anbieter aufwarten, smive hatte sogar mehr als 250 Modelle im Angebot.

Die insgesamt beste Fahrzeugflotte im Test war bei Finn zu finden.

Enormes Sparpotenzial

Für den Preisvergleich wurden Abomodelle aus fünf verschiedenen Fahrzeugkategorien mit jeweils 6- und 12-monatiger Laufzeit analysiert und dem gleichen Fahrzeugmodell zu vergleichbaren hypothetischen Leasingbedingungen entgegengestellt.

In vielen Fällen waren die Auto-Abos teurer, manchmal aber sogar günstiger als der Vergleichspreis. Es zeigte sich, dass einige Anbieter unabhängig vom Automodell eine hohe Servicegebühr aufschlagen. Teils lohnte es sich jedoch, je nach Wunschmodell verschiedene Websites zurate zu ziehen.

Bis auf Sixt erhob im Vergleichszeitraum kein Anbieter eine Startgebühr, die Abogebühren unterschieden sich jedoch stark. Für den günstigsten Kleinwagen wurden insgesamt über eine Nutzungsdauer von sechs Monaten mal rund 1.800 Euro, mal 4.600 Euro berechnet. Für einen Pkw der Mittelklasse wurden im Abo 3.300 bis 6.900 Euro fällig. In Gegenüberstellung mit dem jeweiligen Vergleichsmodell, bei dem die inkludierten Aboleistungen hinzugerechnet wurden, konnte man sparen oder deutlich draufzahlen: Ein SUV-Abo kostete im Jahr bis zu 270 Euro weniger oder mehr als 9.000 Euro mehr als derselbe SUV zum Leasingfaktor 1, ein Abo eines Vans konnte sogar fast 12.000 Euro teurer sein. Wer sich also für ein Auto-Abo entscheidet, sollte sich bei der Auswahl ausreichend Zeit nehmen.

Auch Konditionen und Zusatzkosten wurden in der Wertung berücksichtigt. Dabei fiel auf, dass sich die Höhe der Selbstbeteiligung im Schadensfall stark unterschied. Außerdem waren nicht alle Auto-Abos für Fahrer ab 18 Jahren verfügbar, sondern viele erst ab 21 Jahren oder mit mehrjähriger Fahrerfahrung. Vier Anbieter verlangten eine Kaution.

Die besten Preise im Test waren bei like2drive zu finden – bei drei von fünf Fahrzeugklassen erzielte der Anbieter die volle Punktzahl. Auf den Plätzen 2 und 3 landeten Finn und Care by Volvo mit ebenfalls sehr guten bis guten Preisen.

Freundlicher Kundendienst

Fast alle Abo-Anbieter unterstützten ihre Kunden mit einer gut erreichbaren Kundenhotline, bei der die durchweg freundlichen Mitarbeiter eine kompetente Beratung ablieferten. Die Mitarbeiter konnten die Fragen der Testkunden in den meisten Fällen korrekt beantworten, lediglich die Ausführlichkeit der Antworten war nicht immer zufriedenstellend.

Den besten Telefonischen Kundendienst im Test bot Cluno.

Finn Testsieger der Gesamtstudie

Testsieger in der Gesamtwertung wurde Finn mit guten Ergebnissen in allen Kategorien. Den zweiten Platz erzielte like2drive mit den besten Preisen, Platz 3 belegte ViveLaCar mit dem höchsten Komfort im Test.