Kochrezepte-Apps im Test: Welche App ist die beste?
Kochbücher im Wandel der Zeit: Was früher Regalmeter in Anspruch genommen hätte, findet sich heute auf dem Smartphone. Kochrezepte-Apps bieten nämlich Zugriff auf zigtausend verschiedene Rezepte, führen Schritt für Schritt durch die Zubereitung – und generieren zum Teil sogar entsprechende Einkaufslisten. Welche von insgesamt zwölf kostenlosen Kochrezepte-Apps zu empfehlen sind und welche für mehr Frust als Lust in der Küche sorgen, hat die Deutsche Gesellschaft für Verbraucherstudien (DtGV) jetzt getestet.
Untersucht wurden die Android-Versionen folgender Apps:
- „Chefkoch – Rezepte & Kochen“ (Chefkoch GmbH / 3.3.24)
- „Dr. Oetker Rezeptideen“ (Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG / 3.5.7)
- „EAT SMARTER -Rezepte“ (EAT SMARTER GmbH & Co. KG / 2.1.0.4)
- „HelloFresh – Gute Ideen. Einfach gekocht“ (HelloFresh / 2.42.1)
- „Kitchen Stories – Rezepte & Kochen“ (AJNS New Media GmbH / 10.0.2A)
- „KochAPP“ (Styria Medienhaus Lifestyle GmbH & Co KG / 1.4.13)
- „kochbar: Rezepte zum Kochen & Backen für jeden Tag“ (RTL interactive GmbH / 3.3.3)
- „Kochrezepte – Rezepte kochen“ (Hypedby GmbH / 4.5.6)
- „KptnCook – Gesunde Rezepte kochen & Einkaufsliste“ (KptnCook GmbH / 2.10.6)
- „Rezepte – Essen & Trinken“ (G+J Digital Products GmbH / 1.1.2)
- „Rezepte BILD der Frau“ (FUNKE Zeitschriften Service GmbH / 1.4.3)
- „Runtasty Rezepte & Kochbuch für gesunde Ernährung“ (Runtastic GmbH / 1.3.0)
Im Rahmen einer umfassenden Nutzung nach vorgegebenen Szenarien standen drei Testbereiche im Fokus:
- User Experience: Ist die App klar strukturiert und übersichtlich? Wie gut ist die Lesbarkeit? Lässt sie sich intuitiv bedienen? Wie sind die Aspekte Registrierung, Offline-Nutzung und Werbe-Integration gelöst? Läuft die App störungsfrei? (30% des Gesamtwerts)
- Funktion: Wie umfangreich und praktisch sind die Filter- und Such-Funktionen? Werden Allergien und Lebensmittelunverträglichkeiten berücksichtigt? Wie gut sind die Zubereitungs-Erklärungen? Lassen sich für einzelne Rezepte jeweils Einkaufslisten erstellen? Können Lieblingsrezepte bewertet und geteilt werden? (56% des Gesamtwerts)
- Datensicherheit: Wie hält es die App mit dem Thema Datenschutz? Greift die App nur auf relevante Inhalte des Smartphones zu? (14% des Gesamtwerts)
Testsieger: „Kitchen Stories – Rezepte & Kochen“
Mit leichten Abstrichen bei der User-Experience aber voller Punktzahl sowohl in den Kategorien Funktion als auch Datensicherheit ging die App „Kitchen Stories – Rezepte & Kochen“ mit der Note 1,6 („gut“) als Testsieger hervor. Zwar erfordert sie eine Registrierung und lässt sich auch nicht offline nutzen, jedoch fällt die Bedienung ausgesprochen leicht. Besonders gefielen den Testern die umfangreichen Filter- und Suchfunktionen: Nicht nur lässt sich beispielsweise gezielt nach vegetarischen oder veganen Rezepten suchen – auch die Anzahl der Gänge eines Menüs lässt sich als Filterfunktion einsetzen. Als Unterstützung für die korrekte Zubereitung stehen zahlreiche Video- und Foto-Erklärungen bereit.
Ebenfalls für „gut“ befunden wurden die Apps „EAT SMARTER -Rezepte“, „Runtasty Rezepte & Kochbuch für gesunde Ernährung“ und „kochbar: Rezepte zum Kochen & Backen für jeden Tag“ auf den Plätzen zwei bis vier des Gesamtrankings. Während EAT SMARTER-Rezepte“ ausschließlich auf Foto-Erklärungen setzt, finden sich bei Runtasty jede Menge Video-Anleitungen zur Zubereitung – und „kochbar“ wiederum setzt weitestgehend auf Textlösungen. Alle drei ermöglichen die Suche von Rezepten nach ausgewählten Zutaten – frei nach dem Motto „Ich hab` noch XY, was mache ich am besten damit?“ – und das Filtern der Rezepte nach Themenbereichen wie Länderküche, Brunch etc..
Schlusslichter: „KptnCook“ und „Kochrezepte – Rezepte kochen“
Weniger empfehlenswert fanden die Tester die Apps „KptnCook – Gesunde Rezepte kochen & Einkaufsliste“ (Note: 4,2/„ausreichend“) und „Kochrezepte – Rezepte kochen“ (Note: 4,6/„mangelhaft“). Bei beiden fehlten diverse Filterfunktionen, bei „KptnCook“ war zudem auch die Suche eingeschränkt, während bei „Kochrezepte – Rezepte kochen“ zum Teil technische Störungen auftraten und gelegentlich auch Werbung die Nutzung der App behinderte.
Fazit: Die Ausflucht-Ära des „Ich wusste nicht, was und wie…“ gehört in heimischen Küchen endgültig der Vergangenheit an. Es existieren zahlreiche gut umgesetzte App-Lösungen, die sowohl inspirieren, als auch ein – selbst für Laien – einfaches Nach-Kochen ermöglichen. Weiterer Pluspunkt: Bei fast allen Apps lassen sich die Lieblingsgerichte nicht nur bewerten, sondern auch noch mit anderen teilen.